Berufsbildende Schule
Geschichte
Die Garde-Ulanen-Kaserne in der Jägervorstadt von Potsdam wurde im 19.Jahrh. als Teil eines die Stadt umfassenden Militärgürtels errichtet. Die Gebäude der Anlage entstanden dabei in den Jahren 1861 - 1888 in mehreren Bauabschnitten. Aufgeteilt in erdgeschossige Stallungen, Lagerräumen für Futtermittel im Dachgeschoss sowie großen Reithallen mit freitragend gespannten Dachtragwerken wurden die Gebäude in strenger Ordnung um die Exerzierplätze herum angelegt.
Nach dem Ende des 1.Weltkrieges wurde die Anlage vorübergehend für zivile Polizeieinheiten genutzt, bis sie nach 1933 durch die Nazis remilitarisiert wurden.
Nach 1945 lagen die Gebäude im Sperrbereich der Roten Armee. In dieser Zeit entstanden viele Ein- und Umbauten für die Wartung und Reparatur militärischer Fahrzeuge umnutzten.
Aufgabe
Die unter Denkmalschutz gestellten Kasernenanlagen der Jägervorstadt und insbesondere die Freianlagen im Anschluss an den dem Weltkulturerbe der Stadt zuzurechnenden Parkflächen von Lennee bilden ein Bindeglied zur nördlichen Innenstadt Potsdams und zu den neuen Wohngebieten im Bereich des Bornstedter Feldes.
Daher wurden in einem dem eigentlichen Planungsprozess vorgeschalteten Entwicklungsverfahren beschlossen, die über die Stadt verteilten berufsbildenden Ausbildungsstätten in einem neuen Schulzentrum in der Kaserne zusammen zu legen.
Konzept
Die Anforderung, das Denkmal in seiner städtebaulich wirksamen Erscheinung zu erhalten, und zugleich das Raumangebot zu erweitern führte zu der Idee, wesentliche Schulteile im Innenhof unterirdisch anzuordnen.
Daraus konnte der Eingriff in die historische Anlage auf die Veränderung der Obergeschosse und auf einige Zugangsbauwerke im Innenhof reduziert werden. Die den Außenseiten zugewandten Dachflächen blieben annähernd unverändert erhalten.
Neben weiteren wichtigen Aspekten - der erdumfasste Neubau im Hof weist eine hervorragende Energiebilanz auf - wurden auch die langen Wege innerhalb der ehemaligen Stallungen durch Funktionsbezüge und die unterirdischen Diagonalverbindungen vereinfacht und verkürzt.
Das fertig gestellte Gebäude erhielt im Jahr 2000 den Brandenburgischen Architekturpreis.
Entwurf, Planung, Bauleitung: Prof.Erich Schneider Wessling, Köln
Projektleitung: Dipl.-Ing. Reinulf Padberg