Schloss Arff
Geschichte erzählen
Im Norden von Köln, an der unmittelbaren Grenze zur Stadt Dormagen gelegen, thront wie aus der Zeit in die Gegenwart gefallen, Schloss Arff – würdevoll anmutig inmitten von Wiesen und Weiden an der Kreuzung zweier baumbestandener Alleen.
Das Barockschloss, 1717 erbaut, hat bis heute fast nichts von seiner ausdruckstarken Wirkung aus der Entstehungszeit eingebüßt und war Nebendarsteller im jüngst ausgestrahlten Beethovenfilm der ARD. Weit über die Landschaft hinweg sichtbar, vermittelt der kompakte Baukörper eine aufrechte Grundhaltung dem Leben und seinen zu erwartenden freudevollen Ereignissen gegenüber. Neben der Schlossanlage sind die beidseitige Vorburg, Vorhof und einfassende Zaunanlagen noch gut erhalten, die Teichanlage des ursprünglichen Wasserschlosses ist allerdings mit der Absenkung des Grundwassers infolge der benachbarten Braunkohleförderung verschwunden.
Die Gesamtanlage besteht aus 1. dem Schloss, das für kleinere Veranstaltungen, Seminare und Hochzeitsfeiern genutzt wird, 2. der linken Vorburg, mit Verwalterwohnung und Eventagentur und 3. der rechten Vorburg umgestaltet als Eventhalle für Hochzeiten, Feste und Kongresse. Hinzukommen Parkanlagen, Stallungen für Galopprennpferde, eine Trainingsbahn mit Führanlage, Parkplätze und Weiden.
Unter Projektleitung des Bauherrn Freiherr von Landsberg-Velen und unseres für die Planung und Bauleitung verantwortlichen Architekturbüros wurden von einem motivierten Team von Fachleuten und Firmen folgende Maßnahmen umgesetzt:
- Versorgung der gesamten Schlossanlage mit Wasser, Abwasser, Gas, Strom und Telefon
- Umbau der Vorburg zur Eventhalle
- Neugestaltung der Freianlagen des gesamten Geländes, des Innenhofes und der Ausgleichspflanzungen
- Brandschutzmaßnahmen und Instandsetzungsarbeiten im Schloss
- Neuorganisation, Umbau und Ergänzungen der Stallanlagen
- Erstellung der Parkplatzanlagen
Teilprojekt „Umbau der Vorburg zur Veranstaltungshalle“
Die ebenfalls unter Denkmalschutz stehende rechte Vorburg war vor dem Umbau 2018 als Pferdestall genutzt worden. Das vielgliedrige Holz-Dachtragwerk (allerdings ein Ersatz für das im Jahre 1964 abgebrannte Original) war hinter einer niedrigen Deckenabhängung verborgen.
Wir konnten die Zustimmung von Brandschutz und Bauaufsicht zu seiner Freilegung und statischen Ertüchtigung erwirken, um den großzügigen ursprünglichen Raumeindruck wieder zu gewinnen. Hierzu wurden zahlreiche filigrane Stahlelemente ergänzt und ein kompletter Dachbinder um ein Segment in die ursprüngliche Position verschoben.
Auch die Außenhülle wurde sorgsam und möglichst originalgetreu in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege überarbeitet.
Wärme- und Schallschutzmaßnahmen wurden innenseitig angebracht und die moderne Beleuchtung, Gebäude- und Veranstaltungstechnik, Küchen- und Sanitäranlagen dezent und zurückhaltend integriert.
Lebendig erzählt nun die sanierte Schlossanlage zusammen mit der neuen Nutzung der Vorburg als Veranstaltungs- „Eventhalle“ wieder die Geschichte fröhlicher Feste, während in den dahinter liegenden Stallungen und Außenanlagen edle Vollblut-Rennpferde grasen und für den Ernstfall trainieren.
Bauherr: Freiherr von Landsberg-Velen
Nutzfläche Vorburg/Eventhalle: 420 m²
Planung: 04.2018- 10.2018
Bauzeit: 11.2018 -09.2019
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