Freie ev. Gemeinde Gudensberg
Freikirchlicher Architekturpreis 1998
Der folgende Text ist Teil des Wettbewerbsprotokolls:
"Der an ein seit 1951 bestehendes Gebäude erfolgte Anbau ist überzeugend in die städtebauliche Umgebung eingebunden.
Der neue transparente Glaseingang leitet über ein Foyer in einen Gottesdienstraum, der sich in seiner Struktur an einer altkirchlichen Basilika orientiert.
Der hohe, streng gegliederte Saal besticht durch seine Klarheit und wirkt durch die zahlreichen Fensterflächen einladend und offen."
Innenraum
"Vom Foyer aus betreten wir den Gottesdienstraum (ca. 160 Plätze).
Er ist hoch, klar und streng gegliedert, eher introvertiert und hat rückliegend eine Empore mit darunter liegendem schallgeschütztem Eltern-Kind-Raum.
Einziger und besonderer Schmuck des Raumes ist seine Belichtung.
Seitliche Verglasungen von Dach und Vorderwand bewirken eine helle indirekte Beleuchtung des Raumes. Die Wände werden gleichsam von oben in Licht getaucht und reflektieren es in den Raum hinein.
Das dreigeteilte Dach ruht auf zwei schweren Leimbindern, die über die Länge des Raumes gespannt sind. Die mittlere Dachfläche scheint - leicht erhöht und gewölbt - darüberzuschweben.
Zum Garten bzw. in Ostrichtung sind Fenstertüren angeordnet: die Morgensonne ist im Gottesdienst willkommen."
Raumkonzept
"Ein zweiter rückwärtiger Zugang zum Gemeindehaus führt über einen verglasten Gang vorbei, an Gartenflächen und Nebenräumen, ebenfalls zum Gottesdienstraum.
Der Saal stellt den Mittelpunkt des Gebäudekomplexes dar. Er strahlt durch seine Schlichtheit eine große Ruhe aus und ist deswegen eine wesentliche Hilfe zur inneren Sammlung und Konzentration auf das Geschehen im Gottesdienst.
Es ist eine beachtliche Verknüpfung des Bestehenden mit modernen Formen gelungen. Dabei wurde eine Formensprache gewählt, die erkennbar theologisch durchdacht ist."